Stand-Up-Paddling ist der Wassersport-Trend der letzten Jahre. Auf meist aufblasbaren Paddelboards, unter der Abkürzung SUP-Boards bekannt, erobern Freizeitpaddler und Profisportler gleichermaßen die Flüsse und Seen der Welt. So weiß der Erlebnishungrige mittlerweile, dass an beliebten Touristenspots die Gewässer so voll sind mit Paddelbegeisterten, dass niemand mehr vom Fleck kommt.
Dem ehemaligen Eishockey-Profi Thomas Fritzmeier war all das zu eng geworden und so träumte er von neuen, besonderen Locations, wo die Wasserfläche mit niemandem geteilt werden muss. Und er wollte an einem Ort paddeln, wo noch niemand mit dem SUP gewesen war – und auf diese Weise den Weltrekord erzielen für das »höchstgelegene Stand-Up-Paddling«.
Höhentraining zur Rekordvorbereitung
Nicht das Paddeln an sich macht den Rekordversuch für Thomas Fritzmeier so schwierig, der Weg dorthin ist die eigentliche Rekordaufgabe. Als der Bad Tölzer am 9. November 2019 mit seinem SUP auf dem Rücken dem Gipfel des Licancabur (BO) entgegensteigt, brennt die Sonne vom Himmel und die dünne Luft macht das Atmen schwer. Mit einer Marslandung hatte Fritzmeier sein Vorhaben schon im Vorfeld verglichen – wollte er doch der erste Paddler in dieser Höhe sein. Doch auch die felsige Umgebung und die unwirtlichen Bedingungen hier in Bolivien erinnern an eine Wanderung auf dem roten Planeten. Trotz hämmernder Kopfschmerzen geht er weiter, immer aufwärts, dem Kratersee des aktiven Vulkans entgegen.
Aufpumpen mit letzter Kraft – Höhenrekord in Sicht?
Dafür hatte er zuvor trainiert. Im Fitnessstudio mit Sauerstoffgerät zur Simulation dünnerer Luft und einer speziellen Schlafkonstruktion, die die nächtliche Umgebung in hoher Höhe simulierte. Um den Höhen-Weltrekord im Paddeln zu bezwingen war eine Location mit mehr als 5.707 Meter ü.NN notwendig. Mit 5.900 Metern Höhe liegt der Licancabur 193 Meter über dieser Marke. Perfekt, um den Weltrekord nach Bayern zu holen.
