150 Kilometer nordöstlich von Manaus (BR), sammeln seit dem 22. August 2015 hoch über den Wipfeln der Urwaldbäume moderne Messgeräte täglich zahlreiche Daten über Treibhausgase, Aerosolpartikel, Wolkeneigenschaften u.a. An diesem Tag ist ATTO in Betrieb genommen worden, das »Amazonian Tall Tower Observatory«. Dieser mit 325 m »höchste Klima-Messturm der Welt« ist ein deutsch-brasilianisches Gemeinschaftsprojekt.
Weltrekord-Turm sorgt für Forschung zur Klimaentwicklung
An diesem sind von deutscher Seite das Max-Planck-Institut für Chemie, Mainz (D) und das Max-Planck-Institut für Biogeochemie, Jena (D), beteiligt. Zudem ist das brasilianische Bundesinstitut für Amazonasforschung INPA (Instituto Nacional de Pesquisas da Amazônia) und die Universität des Staates Amazonas UEA (Universidade do Estado do Amazonas) involviert. Alle hier erhobenen Daten fließen direkt in Modelle zur Vorhersage der Klimaentwicklung ein, und helfen, die Regenwälder noch besser hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf das globale Klima darzustellen. Die Forscher versprechen sich davon detailliertere Vorhersagen und Prognosen. Die Bau- und Betriebskosten der ersten fünf Jahre in Höhe von 8,4 Mio. EUR teilen sich Deutschland und Brasilien hälftig.
Deutsche Politprominenz im Regenwald
Am 2. Januar 2023 besuchten Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Umweltministerin Steffi Lemke im Rahmen ihres Antrittsbesuches beim neugewählten Brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva auch den ATTO. Auf der Aussichtsplattform ließen sie sich von Mitarbeitern des Max-Planck-Instituts dessen Nutzen sowie den Zusammenhang von Waldzustand und Klimawandel erklären.
Fotos: Bundesregierung/ Guido Bergmann (2), Jorge Saturno (1), Susanne Benner (1)