TAUCHFAHRT AUF RÄDERN – ÖSTERREICHER HOLT BESTLEISTUNG

von RID_admin

»Alles ist möglich, auch mit Beeinträchtigung« – unter diesem Motto stand der am 11. September 2020 durchgeführte Weltrekordversuch in Wolfsberg (A). Dort tauchte der Österreichische Rollstuhlbasketball-Nationalspieler Christoph Schaschl aus Keutschach (A) eine Stunde lang ab, und versuchte in seinem Rollstuhl möglichst weit zu fahren – unter Wasser auf dem Beckenboden im Stadionbad! Mit der Aktion wollte der querschnittsgelähmte Rekordanwärter anderen Menschen Mut machen und beweisen, dass eine Beeinträchtigung per se kein Hindernis für sportliche Bestleistungen ist.

Österreichischer Rollstuhlbasketball-Nationalspieler will unter Wasser fahren

Unterstützung erfuhr der Weltrekordversuch durch den inklusiven Verein Freundschaftsbänder e. V., der sich für den gleichberechtigten Zugang von Menschen mit Beeinträchtigungen zu Sportangeboten einsetzt. Ebenfalls unterstützend dabei waren die Blackdivers Klagenfurt, ein für jeden offener Tauchverein. Gemäß den Rekordregeln für die »weiteste Rollstuhlstrecke unter Wasser in einer Stunde« muss der Rollstuhl wie üblich fortbewegt werden – nur eben unter Wasser. Es wurde ein herkömmlicher Sportrollstuhl verwendet, der mit 45 kg Taucherblei beschwert wurde. So konnte Schaschl am Beckenboden entlangfahren, lediglich von der Muskelkraft seiner Arme angetrieben. Dabei musste er gegen den Wasserwiderstand fahren, was einiges an Kraft kostete. Die vor dem Versuch abgemessene Rundstrecke im Wolfsberger Stadionbad betrug 45,8 Meter und führte einmal an jeder Seite des Beckens entlang. Erfahrene Taucher waren beim gesamten Rekordversuch im Becken, um bei einem Notfall jederzeit eingreifen zu können.

Rekordjäger Christoph Schaschl stellt sich der Herausforderung

Schließlich wurde es ernst, als der mit Tauchausrüstung ausgestatte Rekordjäger mit Rollstuhl abtauchte, um sich der sportlichen Herausforderung zu stellen. Die Zuschauer am Beckenrand fieberten mit und feuerten Schaschl an. Auch wenn dieser unter Wasser nicht viel davon mitbekam, legte er souverän Runde um Runde zurück. Kurz wurde es wackelig, als sich der Gurt löste, mit dem der Sportler am Rollstuhl befestigt war. Der Auftrieb unter Wasser sorgte für einen kurzen Moment in der Schwebe – doch dann ging es sicher weiter.

Mit Ablauf der Aktionszeit hatte Christoph Schaschl 23 Runden unter Wasser geschafft und damit 1.053,40 Meter zurückgelegt. Damit erzielte er mit nicht nur den Weltrekord für die »weiteste Rollstuhlstrecke unter Wasser in einer Stunde«, sondern bewies eindrucksvoll, dass man alle Ziele erreichen kann, wenn man nur an sich glaubt.

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