BARBIE-MANIA IN DÜSSELDORF

von Olaf Kuchenbecker

In welchem Kinderzimmer sind sie nicht zu Hause, diese kleinen Puppen US-Amerikanischen Ursprungs im Maßstab 1:6? Seit die erste Barbie im Jahr 1959 über den Ladentisch ging, wurde sie millionenfach verkauft und gilt heute als Spielzeugklassiker. Bettina Dorfmann aus Düsseldorf (D) sammelt die Puppen mit Leidenschaft und nach eigenen Angaben seit 1993 ernsthaft. Und bis Anfang 2023 hat sie 18.500 Exemplare von »Barbara Millicent Roberts« zusammengetragen – Weltrekord für die »größte Barbie-Puppen-Sammlung«. Als anerkannte Puppendoktorin repariert und restauriert Bettina Dorfmann Barbies und ist regelmäßig mit einem Teil ihrer Puppen auf Ausstellungen zu sehen und häufig im Fernsehen als Expertin zu Gast.

Bettina Dorfmann macht Barbie-Wanderausstellung aus Rekord-Sammlung

Bei ihrer Sammlung konzentriert sich Dorfmann auf Barbiepuppen aus den 1960er Jahren. Selbstverständlich besitzt sie auch eine der ersten Barbiepuppen aus dem Jahr 1959. Alle ihre Barbies sind in einem guten bis unbespielten Zustand, auch original verpackte Puppen und Outfits befinden sich darunter. Sammler-Barbiepuppen und neuere Modelle sind ebenfalls in der Sammlung vorhanden. Viel zu schade, um nur in den eigenen vier Wänden zu verbleiben. Und so kuratierten die Barbiepuppen-Sammlerinnen Bettina Dorfmann und Karin Schrey die Wanderausstellung »Busy Girl«, in der die Berufs- und Lebenswelt der Frau von 1960 bis heute dargestellt wird. Zum Jubiläum am 14. November 2019 erzielte die Ausstellung mit 15 Jahren auf Tour den Weltrekord für den »längsten ununterbrochenen Tour-Zeitraum einer Barbie-Ausstellung«.

In der fast 65-jährigen Geschichte der Barbiepuppe hat sich die ursprünglich als »Anziehpuppe« gedachte Spielfigur stark weiterentwickelt und spiegelt die gesellschaftspolitischen Entwicklungen der Jahrzehnte. Diese stellen die Kuratorinnen mit Barbie-Puppen, Häusern und Accessoires szenisch dar und erwecken auf diese Weise den Weg von der »Hausfrau zur Geschäftsfrau« zum Leben.

Barbie als Sportlerin, Studentin, Modeverkäuferin, Ärztin oder Astronautin – in ihren Lebenswelten gibt es nichts, was es nicht gibt. So können der Wandel bei der Berufstätigkeit der Frau und die Veränderungen ihrer Berufsbilder im 20. Jahrhundert deutlich nachvollzogen werden. Zudem gibt es zahlreiche Details zu entdecken, wie eine Miniatur-Fritteuse im Fastfood-Restaurant oder die Schallplatten in der Studentenbude.

 Barbie-Film 2023: Weltweite Barbie-Begeisterung nimmt nicht ab

Zunächst war die Ausstellung ab dem 14. November 2004 im Museum der Stadt Ratingen zu sehen, bevor sie auf »Wanderschaft« ging. Dabei machte sie auf insgesamt 32 Stationen in ganz Deutschland halt, bevor sie zum 15-jährigen Jubiläum ab dem 16. November 2019 wieder in Ratingen logierte. Zu diesem Anlass wurde der Weltrekord für den »längsten ununterbrochenen Tourzeitraum einer Barbie-Wanderausstellung« offiziell bestätigt. Im Sommer 2023 erscheint ein neuer Spielfilm mit Barbie in der Hauptrolle – die weltweite Barbie-Begeisterung scheint ungebrochen. Auch die Ausstellung ist immer noch »on tour« – ununterbrochen seit nunmehr 18 Jahren.

Übrigens: Benannt wurde die mit Spitznamen »Barbie« genannte Puppe nach der Tochter der Mattel-Firmengründer Elliot und Ruth Handler (USA).

Fotos: Bettina Dorfmann (3); Mediensegel – Andreas Braun (1)

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